• 001
  • 002
  • 003
  • 004
  • 005
  • 006
  • 007
  • 020
  • 022
  • 023
  • 025
  • 026
  • 028
  • 030
  • 100
  • 101
  • 102
  • 103
  • 104
  • 105
  • 106
  • 109
  • 120
  • 130
  • 135
  • 005
  • 006
  • 007
  • 009
  • 011
  • 012
  • 013
  • 014
  • 021
  • 024
  • 027
  • 029
  • 031
  • 125
  • 130
  • 140
  • 146
  • 160
  • 170
  • 300
  • 170
  • 301
  • 302
  • 303
  • 201
  • 200
  • 202
  • 015
  • 016
  • 017
  • 018
  • 019
  • 020
  • 021
  • 022
  • 023
  • 024

Aus meiner Sicht: Corona-Virus - eine Geißel unserer Zeit?

Als im Pestjahr 1633 - während des Dreißigjährigen Krieges - unzählige Menschen dieser Seuche zum Opfer fielen, gelobten die Oberammergauer, nachdem sie über 80 Einwohner zu beklagen hatten, alle zehn Jahre ein Passionsspiel vom Leiden und Sterben Christi und seiner Auferstehung aufzuführen, wenn die Seuche von ihnen genommen wird. Die Chronik berichtet, dass daraufhin die Bürger des Ortes von der Seuche verschont blieben. Ein Jahr später wurde das Gelübde mit einer erstmaligen Aufführung eingelöst. Seit dem finden jeweils zum Beginn eines Jahrzehnts die Passionsspiele statt, die von Mai bis Oktober 500.000 Menschen anziehen. Fünfmal hatte ich - von 1970 bis 2010 - Gelegenheit, diesem beeindrucken Ereignis beizuwohnen, das in seiner Ausstrahlungskraft jedesmal neue Akzente setzte.

Nun stehen - oder besser gesagt standen - weitere Aufführungen in diesem Jahr an. Aufgrund des Coroma-Virus wurden sie jedoch abgesagt und in das Jahr 2022 verschoben. Eine Maßnahme, die notwendig ist und zugleich nachdenklich stimmt, ist der Ausgangspunkt doch in eingeschränkter Weise mit der heutigen Situation vergleichbar.

Sicherlich brauchen wir heute kein neues Gelübde, wohl aber  eine Lebensweise, die wegführt von der Individualisierung der Gesellschaft, egoistischem Denken und menschenverachtenden Parolen. Wer ständig nach dem Motto lebt: "Immer weiter, schneller, höher" und von der Maximierung eigener Interessen ohne Rücksicht auf Andere gejagt wird, macht sich schuldig am Zusammenhalt der Menschen.

Wenn die Coronakrise am Ende ein Umdenken in Richtung mehr Menschlichkeit, Anstand und Respekt bewirkt, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Erste Anzeichen stimmen hoffnungsvoll. Die vorbildliche Hilfsbereitschaft und Solidarität aus der Bevölkerung, die von vielen haupt- und ehrenamtlichen Kräften geleistet werden, verdienen Dank und Anerkennung.

So zwingt uns der momentane Zustand dazu, einmal inne zu halten und über so manche Gewohnheiten nachzudenken und zu erkennen, dass nicht alles machbar und grenzenlos ist.  Wenn wir erfolgreich aus der Krise herauskommen wollen, sollten wir uns nicht von Panikattacken leiten lassen sondern ein gewisses Maß an Gelassenheit und Zuversicht an den Tag legen. Mit Wehklagen und Jammern ist noch nie Positives entstanden.

Und, was mir ganz besonders wichtig ist: Vertrauen wir als Christen auf Gottes Hilfe. Geben wir IHM wieder mehr Spielraum in unserm Leben und freuen wir uns darauf, wenn nach der Epidemie die Kirchen wieder geöffnet sind. Machen wir uns die Worte des  Apostels Paulus zu eigen, der in seinem Brief an die Römer, Kapitel 12, Vers 12 geschrieben hat: "Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet."

                                                                                                                               Wolfgang Weyland


Copyright: Senioren Union Herscheid;
Webdesign siehe
Impressum sowie Hinweise zum Datenschutz