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Senioren Union Herscheid auf Tour:
„Braubach: Ritter – Rhein – Romantik“
12.09.2018

Mit dieser Überschrift bringt die kleine Stadt im romantischen Rheintal jene Vorzüge auf den Punkt, die den Ort so lebens- und liebenswert machen. Umgeben von Reben und Rosen, bewacht von der trutzigen Marksburg, die hoch über den verwinkelten Altstadtgassen thront, verkörpert Braubach das Idealbild einer typischen Rheinlandschaft, die nicht nur von Romantikern bewundert wird.

Erste Anlaufstelle für einen Aufenthalt ist die einzige, unzerstörte Höhenburg am Mittelrhein. Während die allermeisten Burgen am Rhein „Neubauten“ des 19. und 20. Jahrhunderts und aus Ruinen entstanden sind, ist die Marksburg ein Original aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. In ihren Mauern atmet der ritterliche Alltag und lässt die Besucher unserer Zeit teilhaben an den Abläufen mittelalterlicher Lebensweisen. Um dieses Relikt und weitere Burgbaudenkmäler zu pflegen und zu erhalten, hat sich die „Deutsche Burgenvereinigung“ – eine  private, überregional tätige Denkmalschutzinitiative in Deutschland – gegründet, die ihren Sitz und ihre Geschäftsstelle auf der Marksburg hat.

Davon konnten sich jüngst die Reiseteilnehmer der Senioren Union Herscheid überzeugen, deren Ausflug nach Braubach mit einem Besuch dieser imposanten Wehranlage begann. Die gut einstündige, sachkundige Führung in zwei  Gruppen war gespickt mit vielen Informationen und anschaulichen Rückblenden der Burggeschichte.       
                                                    
Steht bei der Ortseinfahrt die bange Frage im Raum, ob der Fußmarsch zur Burganlage nicht zu anstrengend sei, kann Entwarnung gegeben werden. Über eine schmale Straße „arbeitet“ sich der Bus hinauf zum Parkplatz, kurz unterhalb der Burg. Von hier aus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Ziel. Was sich anschließend dem Betrachter bietet, ist überwältigend. Der Rhein, der sich wie ein Silberband durch die Landschaft schlängelt, steile Weinberge, sich langsam färbende Herbstwälder und malerische Orte präsentieren ihren Charme. Obwohl die Sonne unbarmherzig ihre volle Strahlkraft entfaltet, lassen es sich die Senioren nicht nehmen, den Rundumblick ausgiebig zu genießen.

Am Fuchstor werden die Ausflügler von den Burgführern empfangen. Wie in vergangenen Zeiten wird die Tür mit einem überdimensionalen Schlüssel geöffnet. Im Innenhof zeugen Kanonen mit ihren abzufeuernden Steinkugeln von der Wehrhaftigkeit der Anlage. Die Burg wurde allerdings nie eingenommen.

Die Besichtigung der Innenräume wird für die Senioren zu einer echten Herausforderung. Achtsamkeit ist gefragt, wenn es über steile Treppen oder gar über den gewachsenen, felsschichtigen Bodenbelag geht. Auf dem Weg hinauf kann man die Wappen der verschiedenen Eigentümer der Marksburg sowie die Geschichte der Besitzerwechsel kennenlernen.

Selbst eine enge Maueröffnung, die gerade einmal für eine Person durchlässig ist, und über eine steile Treppe zu den oberen Etagen führt, wird gemeistert. Belohnt werden die „Schlossherren und –damen“  mit Räumlichkeiten, zu denen die Führung inhaltsreiche Hinweise und schmunzelnde Anekdoten zu verkündigen weiß.   

Ob es der Weinkeller, die so genannte Kemenate – der einzige beheizte Raum der Burg -, die Gotische Burgküche, die Rüstkammer mit den gepanzerten Kriegern oder der Rittersaal ist, überall weht der Hauch vergangener Epochen. Der Rittersaal findet die besondere Aufmerksamkeit, spielte sich doch hier das höfische Leben der Burgherren ab. In den Fensternischen mit Sitzgelegenheit wird der Blick immer wieder auf die malerische Rheinlandschaft gelenkt.

Die Rüstkammer gilt als der Höhepunkt der Führung – eine Zusammenstellung von 14 lebensgroßen Figuren aus dem Jahr 1880. Sie verkörpern die Entwicklung des gepanzerten Kriegers von der Antike bis zur Frühen Neuzeit. Wie es heißt, wurden für die Rüstungen neben den Rekonstruktionen auch Originalstücke verwendet.

In der Burgkapelle beeindruckt das zehnteilige, spätgotische Gratgewölbe mit seinen bunten Fresken. Es ist der am aufwendigsten gestaltete Raum der Burg. Den Senioren fällt die kleine Größe auf, was die Führung dahingehend beantwortet, dass die Besetzung der Burg in Friedenszeiten kaum über zehn Personen hinausging.

Der Rundgang endet in der wohl brutalsten Räumlichkeit – der Folterkammer. Ein Schreckensszenario, bestehend aus einer Sammlung von Folter- und Strafinstrumenten. Die Erklärung der einzelnen „Werkzeuge“ macht das ganze Ausmaß eines derartigen Strafvollzugs vollkommen.
 
Bevor es wieder ins Tal geht, macht der Kräutergarten mit seinen Nutz- und Zierpflanzen auf sich aufmerksam. 160 verschiedene Pflanzarten, die im Mittelalter angebaut und genutzt wurden, geben sich ein Stelldichein. Auf der Ostseite der Burg werden die Herscheider auf eine erheiternde Kuriosität hingewiesen, befindet sich an der Wand des Gotischen Saalbaus ein hängender Aborterker, der als Toilettenanlage genutzt wurde.

Nach der „Reise in die Vergangenheit“ wenden sich die Senioren wieder der Gegenwart zu und lassen es sich im Restaurant „Zum goldenen Schlüssel“ schmecken. Ein Haus, das nicht nur eine hervorragende Küche bereithält, sondern auch durch sein gepflegtes Äußeres punktet. Das gesamte Ensemble rund um den Marktplatz weist die typische Bebauung dieser Gegend auf und vermittelt eine anheimelnde Atmosphäre. Verträumte Gassen und Winkel, die Philippsburg mit ihrem romantischen Innenhof sowie die herausgeputzten Vorgärten und nicht zuletzt die Rheinpromenade erweisen sich als wahre Hingucker.

Dass die Rheinpromenade das Landschaftsbild krönt, wird von den Senioren am Nachmittag in freier Gestaltung der Zeit besonders wahrgenommen. Während der Schiffsverkehr auf dem Rhein das pulsierende Leben widerspiegelt, sorgt die Dominanz der Rosenarrangements, eingebunden in stillen Winkeln mit Sitzgelegenheiten, für Ruhe und Beschaulichkeit. Unvergessen bleibt das Sonnen- und Schattenspiel in Richtung Marksburg, die das Bauwerk und die zögerliche Herbstfärbung der Bewaldung in wechselnden Lichttönen zeigt.

Das nächste Treffen der Senioren Herscheid findet am 25. Oktober um 15 Uhr im Bürgersaal des Rathauses statt. Dann steht die Jahresversammlung 2018 mit einem Bericht des Vorsitzenden, Vorstandswahlen, Bekanntgabe des Veranstaltungsprogramms 2019, ein Kaffeetrinken sowie die Präsentation der musikalischen DVD-Fotoschau der Jahresfahrt 2018 nach Bernau am Chiemsee auf der Tagesordnung.

 


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