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Bamberg – ein formvollendetes tausendjähriges Gesamtkunstwerk
52 Ausflügler der Senioren Union Herscheid treffen während ihrer fünftägigen Jahresfahrt 2014
auf einen bunten Reigen „kunsthistorischer Vollkommenheit“.
Bamberg, Kulmbach, Coburg und die Basilika Vierzehnheiligen sind „Leuchttürme“ in unserer schnelllebigen Zeit.
Fulda und Wetzlar bilden Anfang und Ende einer erlebnisreichen Reise.

09. bis 13.06.2014

„Venedig sehen und sterben“, so lautet ein bekanntes Zitat als Ausdruck heller Begeisterung, wenn über die Schönheit der italienischen Lagunenstadt philosophiert wird. Nicht weniger euphorisch, dafür ein wenig sarkastischer hat es ein Zeitzeuge des 19. Jahrhunderts formuliert, als er fast gleichlautend den Glanz der Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg mit den Worten pries: „Wer noch nicht dagewesen ist, der mache sich eilig auf und reise hin, damit nicht ein Brand oder ein Erdbeben ihm die trostlose Wahrheit ließe, er müsse sterben, ohne Bamberg gesehen zu haben.“

Wenngleich eine derartige Formulierung nicht Anlass der Senioren Union Herscheid war, die fünftägige Jahresfahrt 2014 nach Bamberg und Umgebung zu organisieren, so ist sie nicht ganz realitätsfern, denn wer Bamberg nicht gesehen hat, verpasst in der Tat eine eindrucksvolle Stadt, die als eine der schönsten Städte Deutschlands gilt.
                                                                                                                      
Zwischenstopp in Fulda

Wie bei der Senioren Union Herscheid üblich, wird der erste Reisetag in einem markanten Ort unterbrochen. Hier haben die Teilnehmer Gelegenheit, einen Rundgang zu unternehmen und die Mittagspause zu einem Imbiss zu nutzen. Heuer steht die Bischofsstadt Fulda in der Region Osthessen auf dem Programm. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 36 Grad kein leichtes Unterfangen. Dennoch schaffen es alle, sich in der barocken Altstadt umzusehen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wahrzunehmen. Und die haben es in sich:

Weithin sichtbar der alles überragende Dom, der Fuldas Wahrzeichen und die Kathedralkirche des gleichnamigen Bistums ist. Er wurde in den Jahren 1704 bis 1712 im Stil des römischen Barock errichtet und beherbergt das Grab des Missionars und Kirchenreformers im Frankenreich Bonifatius.  Ihm zu Ehren findet an diesem Pfingstmontag auf dem Domplatz eine Messe mit mehreren Hundert Gläubigen statt.

Der Streifzug durch die Altstadt macht die über 1.250-jährige Geschichte mit ihren prägnanten Bauwerken lebendig. Das Stadt- und Residenzschloss, die Adelspalais, die Orangerie, malerische Innenhöfe und nicht zuletzt die versteckten Plätze mit ihren liebevoll restaurierten Bürgerhäusern sind nur wenige Beispiele einer historischen Stadtkultur, die die Menschen unserer Tage nur  staunend zur Kenntnis nehmen können.

Hotel Schiller – ein gepflegtes Haus in einem familiären Ambiente

Gespannt kommen die Ausflügler am späten Nachmittag im „Hotel Schiller“ in Wernsdorf bei Bamberg an. Hier werden sie in den nächsten Tagen logieren und ihre geplanten Exkursionen durchführen. Was wird sie erwarten? Wie ist das Ambiente des Hauses und wie werden sie versorgt? Alles Fragen, die schnell beantwortet sind: Es konnte nicht besser sein! Ein gepflegtes Haus in einem familiären Ambiente, beste Versorgung (Frühstücksbüfett, 3-Gang-Abendmenü) und ein freundliches Personal. Kurz: Eine gute Ausgangsbasis für eine vielversprechende Zeit. Dass sich nach der Zimmerbelegung bei den hochsommerlichen Temperaturen noch vor dem Abendmenü die ersten Senioren im angrenzenden Biergarten unter einem alten Baumbestand einfinden, ist zu verstehen und sorgt für erfrischenden Genuss.


Bamberg erleben oder kennenlernen?

Um Bamberg zu erleben bedarf es eines längeren Aufenthaltes. Zu umfassend ist das Stadtbild mit seinen reichen, historischen Bauwerken. Ein eintägiger Streifzug kann daher lediglich ein „Kennenlernen“ sein. Doch die 90-minütige sachkundige Führung am darauf folgenden Tag vermittelt einen anschaulichen Gesamtüberblick, so dass am Nachmittag das bisher Gesehene „auf eigene Faust“ vertieft werden kann. Bei schweißtreibenden Temperaturen mit Spitzenwerten von 37 Grad bedarf es einer guten Kondition, doch der Reiz und die Vielfalt der Stadt lassen beim Rundgang so manche Strapazen vergessen.

Von der Führung erfahren die Senioren, dass Bamberg wie Rom auf sieben Hügeln errichtet ist. Ein Vergleich mit Venedig wird mit der ehemaligen Fischersiedlung hergestellt, die als „Klein Venedig“ bezeichnet wird. Es handelt sich um eine Reihe alter Wohnhäuser aus dem 17. Jahrhundert mit winzigen Gärten am Ufer der Regnitz, an denen sich die Anlegestellen für die Kähne befinden. Eine bemerkenswerte Kulisse.

Dass die Stadt mit ihrer über 1000-jährigen Geschichte aufgrund der mittelalterlich erhaltenen Grundstruktur zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, unterstreicht ihre Bedeutung und ist zugleich Aufgabe, das historisch hinterlassene Erbe von unschätzbarem Wert auch für kommende Generationen zu bewahren. Natürlich können die Senioren lediglich einen Teilaspekt dieses reichhaltigen Schatzes verinnerlichen, sind doch die zahlreichen Monumentalbauten – es sollen über 2.400 sein – bei einem eintägigen Aufenthalt nicht alle wahrzunehmen.   

Was jedoch bleibt sind die „klassischen Bauwerke“ Bambergs, die der Stadt ihren unverwechselbaren Charme verleihen: Der viertürmige, im Jahr 1237 geweihte Kaiserdom ist das Herzstück der Stadt. In ihm befinden sich das von Tilman Riemenschneider gestaltete Kaisergrab Heinrichs II. und seiner Frau Kunigunde, das einzige Papstgrab nördlich der Alpen (Clemens II.), der berühmte Veit-Stoß-Marienaltar sowie die mittelalterliche Reiterstatue – der sog. „Bamberger Reiter“ – dessen Identität bis heute ungeklärt ist.  

Die „Alte Hofhaltung“ mit ihrer mächtigen Renaissance-Fassade aus dem 16. Jahrhundert und dem von Fachwerkbauten umgebenen romantischen Innenhof sowie die „Neue Residenz“ gehören ebenso zum Ensemble wie der von Balthasar Neumann geschaffene „Rosengarten“. Die Herscheider sind begeistert von dieser wunderschönen Gartenlage mit ihren unzähligen Rosen, Statuen, Wegen und Ruhebänken. Während die bunte Blütenpracht das Auge fesselt, wandert der Blick hinauf zum ehemaligen Benediktinerkloster St. Michael auf dem Michaelsberg, das den Gesamtkomplex stilecht abschließt.

Nach dem Abstieg vom Domberg führt der Weg die Senioren zu einem Kuriosum Bambergs – dem „Alten Rathaus“. Es befindet sich inmitten der Regnitz und ist lediglich über zwei Brücken zugänglich. Es ruht teilweise auf einem Sandsteinpfeiler einer Brücke aus dem 12. Jahrhundert und präsentiert sich heute von der einen Seite als mittelalterlicher Fachwerkbau und von der anderen Seite als prachtvoll bemalte Barockfassade.  Von den Rathausbrücken hat man eine herrliche Aussicht auf „Klein Venedig“ sowie auf den Michaelsberg.

Dass bei all diesen Sehenswürdigkeiten Bamberg eine bekannte Touristenstadt ist, liegt auf der Hand. Die Besucherströme sind vielseitig und international, wobei die Gastronomie eine wichtige Rolle spielt. Das erfahren auch die Herscheider, die trotz des umfangreichen Besichtigungsprogramms genügend Zeit finden, um es sich in einem Außenrestaurant oder Café „gut gehen zu lassen“.   

Mitten im „Gottesgarten“ – die Basilika Vierzehnheiligen

Der dritte Tag beginnt mit einem Besuch in der Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein. Die Fahrt dorthin führt durch eine herrliche Landschaft, die als der „fränkische Garten Gottes“ bezeichnet wird. Weithin sichtbar die zwei Türme der Wallfahrtskirche und auf der gegenüber liegenden Seite das bekannte Kloster Banz, das sich im Besitz der CSU-nahen „Hans-Seidel-Stiftung“ befindet.

In einer 40-minütigen Führung wird das eindrucksvolle Gotteshaus dargestellt, das von dem Architekten Balthasar Neumann erbaut wurde, der auch die berühmte Wieskirche bei Steingaden schuf. Grundlage war vor über 500 Jahren die Erscheinung eines Schäfers, der in seiner Vision ein Kind mit einem Kreuz auf dem Herzen sah, das von vierzehn Kindern umgeben war. Das Kind in der Mitte wünschte sich den Bau einer Kapelle und bezeichnete die anderen Kinder als vierzehn Nothelfer. Wenige Tage später wurde ein erstes Wunder bekannt. Weitere Wunder folgten, so dass immer mehr Hilfesuchende ins Frankenthal kamen und um den Schutz der vierzehn Nothelfer baten. Aus der anfänglich kleinen Kapelle entstand im 18. Jahrhundert die prachtvolle Basilika, zu der alljährlich Tausende von Wallfahrern pilgern.

Das Innere der Basilika ist überwältigend. Den Mittelpunkt bildet der Gnadenaltar im Rokokostil mit den vierzehn Nothelfern. Er ist das Juwel des Raumes. Seitlich öffnet sich der Blick zum Ort der Erscheinung des Visionärs. Der durchbrochene Baldachin macht die Sicht frei auf den Hochaltar, der im Mittelbild die Himmelfahrt Mariens zeigt. Den Abschluss des Gnadenaltars bildet das Kind mit einem Kreuz auf der Brust im leuchtenden Strahlenkranz.

Den Gesamtkomplex des Innenraumes in seiner reichen Ausgestaltung zu beschreiben ist unmöglich. Er würde Seiten füllen. Daher nur ein kurzer Auszug: Lebensgroße Heiligenfiguren, die imposante Orgel und Prachtkanzel sowie die reich verzierten Seitenaltäre und aussagekräftigen Deckengemälde versetzen den Betrachter in ehrfurchtsvollem Staunen.

Unter dem Gesichtspunkt der Baukunst ist die Basilika ein Meisterstück architektonischer Leistung. Der gläubige Christ hingegen sieht in ihr die Verherrlichung Gottes und das Erlebnis, ein Stück des himmlischen Paradieses auf die Erde zu holen.

Der Besuch in der Basilika endet mit dem gemeinsam gesungenen Kanon: „Lobet und preiset ihr Völker den HERRN“, den eine Reisegruppe aus der Schweiz mit den Herscheidern anstimmt.

 

Kulmbach – gelebte Bierkultur in Oberfranken

Dass Kulmbach die „Stadt des Bieres“ genannt wird, erfahren die Herscheider am Nachmittag während einer sachkundigen Ortsführung. Die Brauereivielfalt ist beachtlich und die „Kulmbacher Bierwochen“ ziehen alljährlich 120.000 Besucher an. Dieser Teil ist jedoch nicht Bestandteil des Stadtbesuches, sondern – wie in Bamberg – die historisch gewachsene Stadtgeschichte. Und dazu gibt es eine Fülle von Sehenswürdigkeiten. Da die Temperaturen heute (und an den folgenden sonnigen Tagen) um die 25 Grad liegen, können die einzelnen Stationen erleichterter angegangen werden.

Am Marktplatz mit seinen historischen Bürgerhäusern fällt das 1752 entstandene Rathaus auf, das im leuchtendem Gelb die Rokokofassade ziert. Statuen, Stadtwappen und Hohenzollernschild runden das Bild ab. Angrenzend das frühere Kornhaus, in dem der Stadtrat tagt. Der Luitpoldbrunnen, so wird berichtet, wurde im 13. Jahrhundert nach der Stadterweiterung als fränkische Rechteckanlage angelegt. Heute herrscht hier reges Leben und Treiben. Märkte, Geschäfte, Restaurants und Cafés gruppieren sich um den Platz. Und: Über allem thront die imposante „Plassenburg“, sozusagen als Wächterin der Stadt.

Entlang den Straßen und engen Gassen reiht sich eine Sehenswürdigkeit nach der anderen an. Badhaus, Roter und Weißer Turm, Petri- und Spitalkirche, Langheimer Amtshof und Zinsfelder Brunnen, sie alle sind beherrschende Bauwerke und machen Kulmbach zu einer attraktiven, interessanten Stadt.

Coburg – eine lebendige Stadt mit reicher Tradition

Am vierten Tag steht ein Tagesausflug nach Coburg im Regierungsbezirk Oberfranken auf dem Programm. Auch hier lassen sich die Senioren durch eine sachkundige Ortsführung umfassend informieren. Wie bereits zuvor in Bamberg und Kulmbach bilden die geschichtsträchtigen Gebäude auch hier eine anheimelnde Atmosphäre.

Wie kaum eine andere Stadt vereint Coburg Kunst, Kultur und Geschichte. Geprägt wurde die einstige Residenz vor allem von den Herzögen des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Ihre Heiratspolitik stellte Verbindungen zu fast allen europäischen Herrscherhäusern her. Die Sauerländer erleben die Welt des Hochadels und sind erstaunt über die historische Altstadt mit ihren Türmen, Gassen und Kirchen.

Auch in Coburg ist der Marktplatz das Zentrum des Ortes. Rathaus, Stadthaus, Prinz-Albert-Denkmal und die angrenzenden Bürgerhäuser und Cafés/Restaurants laden zum Verweilen ein. Nicht zu übersehen ist ein Verkaufsstand für Coburger Bratwürste, die eine absolute Spezialität sind.

Stolz präsentiert die Führung idyllische Winkel, stilvoll restaurierte fränkische Fachwerkhäuser, mittelalterliche Gassen und liebevoll angelegte Grünanlagen. Nur wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt liegt die Parkanlage Rosengarten mit Palmenhaus und Sintflutbrunnen. Weit öffnet sich der imposante Schlossplatz, auf dem viele Festivitäten stattfinden. Besonders angetan sind die Herscheider von der kleinen Hofkirche mit ihren reichen Gewölbemalereien. In der Morizkirche aus dem 14. Jahrhundert hat der Reformator Martin Luther etliche Predigtgottesdienste gehalten.

Wer Coburg besucht, darf die „Veste Coburg“ nicht ausschließen. Mächtig erhebt sich die Burganlage mit ihren gewaltigen Mauern und Türmen über der Stadt. Hier hat Martin Luther unter dem Schutz des sächsischen Kurfürsten ein halbes Jahr gelebt.

Die Senioren lassen es sich nicht nehmen, den Berg entweder zu Fuß, mit der „Bimmelbahn“ oder mit der Taxe „zu erklimmen“. Und sie werden nicht enttäuscht, erleben sie doch eine Anlage, die mit Recht als die „Fränkische Krone“ bezeichnet wird. Die „Veste Coburg“, so erfahren die Ausflügler, zählt zu den besterhaltenen Burganlagen Deutschlands.

So geht auch dieser letzte Tag in Oberfranken mit vielen Eindrücken zu Ende. Und wieder trifft man sich nach dem Abendmenü im schattigen Biergarten des Hotels „Schiller“ in Wernsdorf zu einem geselligen Beisammensein.

Wetzlar – ein schöner Abschluss der Jahresfahrt 2014

Zum Abschluss der Jahresfahrt 2014 machen die Reiseteilnehmer der Senioren Union Herscheid Station  in der hessischen Stadt Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis. Auch hier beeindruckt die historische Bausubstanz und setzt einen markanten Schlusspunkt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen bleibt genügend Zeit, um in der Altstadt zu bummeln. Auffallend hier: Die Altstadt zieht sich mit Gassen und kleinen Plätzen terrassenförmig zur Lahn und zur alten Lahnbrücke hinab. Stellenweise ist noch eine gut erhaltene Stadtmauer zu sehen, deren Verlauf größtenteils von Parkanlagen gesäumt wird.

Wahrzeichen der Stadt ist der Wetzlarer Dom, der als Simultankirche – für evangelische und katholische Christen – genutzt wird. Mit dem Bau wurde 1230 begonnen, und bis heute ist er nicht vollendet, da ein Turm nicht fertiggestellt ist. Das Besondere des Doms ist der rote Sandstein an Turm und Fassade, verputzte Wandflächen und offenliegender grüner Schalstein.

Als die Reisenden um 18 Uhr wohlbehalten und behütet in Herscheid eintreffen, geht eine erlebnisreiche Fahrt – es war die 13. der Senioren Union – zu Ende.

 

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