Senioren Union
der CDU Herscheid
Zukunft braucht Erfahrung
  • 001
  • 002
  • 003
  • 004
  • 005
  • 006
  • 007
  • 020
  • 022
  • 023
  • 025
  • 026
  • 028
  • 030
  • 100
  • 101
  • 102
  • 103
  • 104
  • 105
  • 106
  • 109
  • 120
  • 130
  • 135
  • 005
  • 006
  • 007
  • 009
  • 011
  • 012
  • 013
  • 014
  • 021
  • 024
  • 027
  • 029
  • 031
  • 125
  • 130
  • 140
  • 146
  • 160
  • 170
  • 300
  • 170
  • 301
  • 302
  • 303
  • 201
  • 200
  • 202
  • 015
  • 016
  • 017
  • 018
  • 019
  • 020
  • 021
  • 022
  • 023
  • 024

Senioren Union Herscheid auf Tour in Bonn
Kanzlerbungalow, Byzanz-Ausstellung und Haus der Geschichte standen auf dem Programm
20.04.2010

Dass Bonn immer eine Reise wert ist, davon konnten sich in diesen Tagen 53 Teilnehmer der Senioren Union Herscheid überzeugen. Bereits mehrmals war die Bundesstadt am Rhein Ziel eines Tagesausfluges, setzt sie doch vielseitige  kulturelle, politische und touristische Akzente. Diesmal konzentrierten sich die Reiseteilnehmer auf den Besuch des sanierten und der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Kanzlerbungalows, der Byzanz-Ausstellung sowie des Museums „Haus der Geschichte“.

Für 40 Senioren – es ist die Höchstzahl einer Besuchergruppe – beginnt der Tag mit einer Besichtigung des Kanzlerbungalows. 13 weitere Mitreisende finden sich gleichzeitig in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle ein, um sich von der Pracht und Vielfalt des byzantinischen Reiches einfangen zu lassen. Anhand historisch bedeutsamer Kunstwerke beleuchtet die Ausstellung die faszinierende Geschichte und Kunst des Byzantinischen Reiches von 324 bis 1453.

Dem Betrachter bietet sich ein wahres Feuerwerk an kostbaren Elfenbeinarbeiten, prächtigen Ikonen und Manuskripten, Architekturfragmenten, Skulpturen und Alltagsgegenständen. Gold, Silber, Seide und Reliquien verkörpern die kostbaren Besitztümer des christlichen Oströmischen Reiches. Die Senioren sind überwältigt von den reichhaltigen Schätzen einer Epoche, die eine Brücke vom Altertum in das moderne Europa schlug und zugleich Ost und West verband.

In eine ganz andere Welt tauchen jene Reiseteilnehmer ein, die sich für eine Führung durch den Bungalow der ehemaligen Kanzler Erhard bis Kohl entschieden haben. Vorbei am Bundeskanzleramt, das heute das Ministerium für „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ beherbergt, gelangt man durch einen weiträumigen Park mit alten Baumbeständen, gepflegten Rasenflächen und aufgestellten Skulpturen zum angestrebten Objekt. Unterwegs wird der Blick auf das Palais Schaumburg frei, dem früheren Amtssitz der jeweiligen Bundeskanzler. Die vom blauen Himmel herab strahlende Sonne unterstreicht mit ihrem Licht- und Schattenspiel die frühlingshafte Atmosphäre und versetzt die Besucher in eine heitere und gelöste Stimmung. Hier im Rheinland entfaltet die Natur – ganz im Gegensatz zum Sauerland – schon jetzt ihre blühende Pracht.

Fast unauffällig, bescheiden und doch ein wenig repräsentativ erstreckt sich der Kanzlerbungalow in unmittelbarer Nähe des Rheins. Die sachkundige Führung informiert die in zwei Gruppen aufgeteilten Besucher umfassend über die Entstehung und Nutzung des Anwesens. Bundeskanzler Ludwig Erhard gab es 1963 als Wohn- und Empfangsgebäude in Auftrag. Es gilt als Symbol weltoffener und moderner Gesinnung in der Tradition der klassischen Moderne. Seit 2001 steht es unter Denkmalschutz. Bis zur Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin wurde das Haus von den jeweiligen Kanzlern genutzt. Es verfügt über einen Repräsentations- und Wohnbereich, wobei die Raumkonstruktion variabel ist. Sie erlaubt Durchblicke in die herrliche Parklandschaft und auf den Rhein sowie in einen Atriumhof. Die verarbeiteten Materialien sind dem Zeitgeist entsprechend edel und schlicht.

Die Herscheider werden zunächst in die „dienstlichen“ Räumlichkeiten geführt, die neben der Eingangs- und Empfangshalle über ein Arbeitszimmer sowie einem Speisezimmer und einer Küche verfügen. Da die jeweiligen Kanzler nach ihrem Geschmack Veränderungen der Innenarchitektur vornahmen, restaurierte in den Jahren 2007 bis 2009 die „Wüstenrot-Stiftung“ das Gebäude, gestaltete die Empfangshalle nach den Plänen Ludwig Erhards  und richtete den Speiseraum im Stil von Helmut Kohl ein.  

Auch das seinerzeit heiß umstrittene „Schwimmbad“ wird den Senioren vorgestellt. „Lächerlich“, so der eindeutige Tenor, „dass über ein derartiges Minibad so viel Aufhebens gemacht wurde“.
Werden die „offiziellen Räumlichkeiten“ noch mit Bewunderung und als nicht pompös aufgenommen, so entpuppt sich der private Wohntrakt als äußerst bescheiden, ja man ist geneigt zu sagen, als völlig unangemessen. Den kleinen und nüchternen Zimmern fehlt jede Atmosphäre, die in keiner Weise Behaglichkeit ausstrahlen.
Neben den offiziellen Gruppenführungen wird das Haus für weitere Veranstaltungen, Lesungen und Konzerte genutzt.

Während des Rundgangs erhalten die Senioren Wissenswertes über die vielseitigen Empfänge der Staats- und Regierungschefs im Kanzlerbungalow, wobei das abendliche Gespräch zwischen dem sowjetischen Staatschef Michael Gorbatschow und Helmut Kohl, das als ein entscheidender Meilenstein zur Wiedervereinigung Deutschlands gilt, besonders hervorgehoben wird.

In diesem Zusammenhang bringt Wolfgang Weyland eine persönlich erlebte Begebenheit in die Führung ein, indem er an die zweimaligen Termine der CDU Herscheid im Kanzlerbungalow mit der Gattin des Bundeskanzlers, Hannelore Kohl, erinnert. Als Präsidentin des Kuratoriums ZNS konnte sie Schecks aufgrund von Sammlungen bei CDU-Veranstaltungen der  Herscheider Ortsunion entgegen nehmen. „Diese Begegnungen waren in ihrer Schlichtheit und in der persönlichen Ausstrahlung der Kanzlergattin ein Erlebnis, das bei den damaligen Teilnehmern großen Eindruck hinterlassen hat“, so Wolfgang Weyland.

Bevor es am Nachmittag zum „Haus der Geschichte“ weitergeht, stärken sich die Senioren im historischen Restaurant „EmHöttche“, direkt neben dem Bonner Rathaus am Marktplatz, bei einem gemeinsamen Mittagessen.
Der dann folgende 90-minütige Rundgang durch das „Museum für Zeitgeschichte“ unter sachkundiger Führung wird zu einem anschaulichen Exkurs deutscher Geschichte von 1945 bis heute. Da die Senioren aus eigenem Erleben alle Ereignisse der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in bester Erinnerung haben, entwickeln sich bei so manchen Exponaten lebhafte Gespräche
.
Beginnend mit einer Dokumentation über die verheerenden Auswirkungen der national-sozialistischen Gewaltherrschaft wird die Herscheider Reisegruppe durch die jeweiligen Epochen der „Bonner Republik“ und des „DDR-Regimes“ geführt. Hierbei finden die vielen Originalprojekte besondere Beachtung, und es ist erstaunlich, wie die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg lebten und Aufbauarbeit leisteten.

Neben den mannigfachen Dokumentationen der Ära Adenauer und den nachfolgenden Kanzlern sowie dem Aufbau des Parteiensystems finden folgende Ausstellungsstücke die besondere Aufmerksamkeit: Verkleinerter Sitzungssaal des Bundestages mit Media-Show, das Dienstfahrzeug mit Standarte des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer, die vielen Dokumente der Währungsreform, der Westintegration und des wirtschaftlichen Aufstiegs. Aber auch das Leben im geteilten Deutschland wird durch eine Vielzahl von Beleggegenständen in Erinnerung gerufen.

Besonders ausführlich ist der Zeitraum vor und nach der Wiedervereinigung Deutschlands dargestellt. Original erhaltene Betonwände der Berliner Mauer leiten den Bereich des geteilten Deutschlands ein und zeugen von einer verhängnisvollen Vergangenheit, die von vielen jungen Menschen kaum noch wahrgenommen wird. Die damaligen politischen Bemühungen, das nur kurz geöffnete Zeitfenster der Deutschen Einheit zu nutzen, werden durch eine Reihe von historischen Dokumenten eindrucksvoll belegt.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das „Haus der Geschichte“ mehr als einen Beitrag zur politischen Bildung leistet. Es bietet den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen und die Chancen, die aus dem Fundament unserer demokratischen Ordnung erwachsen, zu nutzen. Das „Haus der Geschichte“ in Bonn sollte ein „Muss“ für jeden Bürger sein!
Mit einem Bummel über den Bonner Marktplatz und einem Straßencafe-Aufenthalt endet ein ereignisreicher Tag.


Copyright: Senioren Union Herscheid;
Webdesign siehe
Impressum sowie Hinweise zum Datenschutz